Leitidee
Das Biosphärengebiet Schwarzwald ist geprägt von weiten Wäldern und offenem Weideland. Diese beiden Landschaftsräume stehen in Beziehung zueinander und schaffen abwechslungsreiche Natur- und Raumerlebnisse. Das Besucher- und Informationszentrum, als Repräsentant des gesamten Gebietes, spiegelt diese Eindrücke und überführt sie in ein architektonisches Bild: Das Gebäude als Wald, umgeben von Plätzen und Stadträumen, die großzügigen Weiden gleichen.
Wie der Wald erscheint das Bauwerk von außen betrachtet in einheitlicher Gestalt. Es hebt sich klar von der Umgebung ab, ist aber trotzdem durchlässig und einladend. Im Inneren entsteht eine offene und vielfältige Struktur, die geprägt ist von horizontalen und vertikalen Schichtungen. Klar ausformulierte Konstruktionselemente schaffen eine Varianz an unterschiedlichen Zwischenräumen, die sich von kompakt bis weiträumig erstrecken.Architektonisch wird dieser Grundsatz durch eine vorgehängte Gitterstruktur aus Holz formuliert, die über einer vollflächig verglasten Erdgeschosszone liegt und auch das komplette Dach bedeckt.Der klare Baukörper wächst ähnlich eines Waldes den Hang empor. Die unterste Ebene ist offen und durchlässig. Die oberen Ebenen umgibt eine hölzerne Gitterstruktur, die von traditionellen Fachwerkkonstruktionen der Schwarzwaldhäuser inspiriert ist. Neben der Verschattung verleiht die Gitterstruktur der Außenwand eine Einheitlichkeit und erzeugt ein aufregendes Licht- und Schattenspiel.
Das Thema Wald prägt auch den Innenraum: Entlang der zwei dominierenden städtebaulichen Kanten wurden Konstruktionsraster aufgespannt und über das gesamte Grundstück projiziert. Die Überlagerung dieser zwei Systeme ermöglicht ein hohes Maß an Variationsmöglichkeiten bei der Verteilung der vertikalenKonstruktionselemente. Die Strenge eines herkömmlichen statischen Konzepts wird somit aufgelöst und gewinnt eine neue räumliche Komplexität. Es entsteht ein Wald aus Stützen, der die Besucher auf ihrem Weg durch die Ausstellung begleitet.