Hotelerweiterung – Kloster Eberbach

site plan
ground floor
first floor
axonometry north

Städtebauliche Einbindung

Das Kloster Eberbach bildet ein spannungsreiches Ineinandergreifen von Landschaft und Architektur. Die schlichten aber kraftvollen Gebäude staffeln sich entlang der Topografie und nehmen Bezug zu ihr. Diesen Grundgedanken folgend bildet der Baukörper der Hotelerweiterung klare städtebauliche Kanten, schafft eine Adresse für das gesamte Hotel und fügt sich doch zurückhaltend in das Ensemble der Klosterarchitektur ein. Der Neubau gliedert sich in verschiedene Ebenen. Die vom Vorplatz zugängliche Erdgeschossebene ist gebaute Landschaft. Ein klar gegliederter Baukörper in Holzbauweise ist darauf aufgesetzt. Er nimmt Bezug auf die ursprünglich auf dem Baufeld bestehenden Wirtschaftsgebäude und ist zudem eine zeitgenössische Interpretation der historischen Fachwerkbauten am Ort. Die Bestandsmauer aus Bruchsteinmauerwerk dient als Sockelbereich und wird damit ins Gebäude einbezogen. Ausgestanzte Lichthöfe verbinden den Sockel mit den oberen Ebenen und bringen Licht ins Innere.

Architektonisches Konzept / Räumliche Organisation

Ein Zusammenspiel eines massiven, steinernen Sockels und eines leichten, hölzernen Aufbaus mit ikonografischen Satteldächern steht in Tradition der bestehenden Wirtschaftsgebäude im Kloster Eberbach. Im Inneren folgt die Raumaufteilung der linearen Gebäudestruktur. Die ausschließlich im Erdgeschoss verorteten öffentlichen Nutzungen bilden großzügige Raumfolgen mit unterschiedlichen Blickbeziehungen nach außen. Vom neuen Mittelpunkt des Komplexes, der Lobby, staffeln sie sich zu den Enden des Gebäudes hinsichtlich ihres Öffentlichkeitsgrades. Die Hotelzimmer in den oberen beiden Geschossen befinden sich entlang einer Erschließungsskulptur, die unterschiedliche Aufenthaltsqualitäten besitzt, die vom dreigeschossigen Lichthof über dem Eingang bis zu laubengangähnlichen Korridorsituationen reicht. Alle Räume einer Etage sind barrierefrei über einen zentrale Aufzugsanlage erreichbar.

 

Umgang mit dem Denkmalschutz

Im Sinne eines Verständnisses von Denkmalschutz, das die kontinuierliche Nutzung von historischen Gebäude als oberste Prämisse für deren Erhalt betrachtet, werden wenige Eingriffe am alten Mühlengebäude und der Bestandsmauer vorgeschlagen, die für die uneingeschränkte Bespielung des Gesamtkomplexes als wichtig erachtet werden. Neben einer Absenkung des Bodenniveaus zur Herstellung einer Barrierefreiheit sind wenige Öffnungen in der Bruchsteinmauer vorgesehen.

  Type Hotel extension within a listed Monastery
 
  Location Eltville im Rheingau, Germany
 
  Year 2021
 
  Status Competition entry
 
  Team Lukas Schlicht